Auf Glas


Premiere 5.11.2005
Fabrik Heeder, Krefeld

Zum einen ist der Tanz eine der ursprünglichsten künstlerischen Ausdrucksformen. Er benötigt weder die Sprache noch das Material noch ein fremdes Werkzeug. Der Mensch allein, der Tänzer übermittelt in seiner bewegung seine Gedanken und seine Gefühle. Der Tanz kann zur Paarung kokettieren, kann Geschichten erzählen, kann Ausdruck einer Religion sein und Geister beschwören. Allein schon die Geste ist Sprache, dazu kommen Rhythmus und Ästhetik – eine wundersame, eigenständige Kunstform. Zu jeder Epoche und in jeder Kultur ist der Tanz der Ausdruck des Zeitgeistes und eröffnet immer wieder neue kulturelle Welten.
Zum anderen steht das faszinierende Material Glas, ein Werkstoff, der sehr aufwendig zu bearbeiten ist. Schon die Herstellung von Glas benötigt hohe Temperaturen, das Bearbeiten erfolgt mit Diamanten oder starke Säuren. Das Material besticht jedoch durch seine physikalischen Eigenschaften, der Transparenz, der Elastizität, der Festigkeit und der Unberechenbarkeit. Man nutzt ein Glas um den guten Wein zu trinken und berührt damit die Lippen und Menschen tragen Gläser zum "besseren Sehen" direkt vor ihren Augen. Glas kann tödlich verletzen, Splitter sind scharf und gefährlich. Es gibt das faszinierende, erzählende, farbige Glas der Kirchen, das Spektrum des regenbogens an der Kante eines Glases, die Glaskugel der Erkenntnis der Wahrsagerinnen uind Hexen, sowie das mystische Glas der Märchen.

Eine künstlerische Auseinandersetzung zwischen Bewegung und Glas, zwischen Mark Sieczkarek und Ralph Matthis.
Assistenz und Dramaturgie: Camillo Milton

Eine Koproduktion von der Mark Sieczkarek Company und dem Kulturbüro der Stadt Krefeld, in Kooperation mit der Wuppertaler Werkstatt e.V. und dem Ringlokschuppen, Mülheim an der Ruhr, gefördert durch das Kulturbüro Essen.